„Mühlacker summt!“ unterwegs zu den Ackerwildkräutern
Als der Mensch sesshaft wurde und mit dem Landbau begann, folgten ihm zahlreiche Ackerwildkräuter auf die bewirtschafteten Flächen. Allein in unserer Region gab es bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts hinein 300 bis 350 Ackerwildkräuter, die an die speziellen Anbaumethoden für Lein, Getreide und andere Feldfrüchte angepasst waren.
Seither führten Saatgutreinigung, Saatgutwechsel, Fruchtwechsel, Spritzmittel und dichtere Bestände zu einer starken Reduktion der Artenvielfalt.
Diese Informationen vermittelte Thomas Köberle vom Landschaftserhaltungsverband Enzkreis e.V. vergangene Woche den rund 20 Teilnehmern der Initiative „Mühlacker summt“ im Rahmen einer Exkursion zu einer Ackerfläche in Ötisheim, die Landwirt Jacky zur Verfügung gestellt hatte. Hier wurden neben Weizen Ackerwildkräuter ausgesät, die in den letzten zehn bis zwölf Jahren in der Region erfasst und gesammelt worden waren. Heute blühen auf dieser Fläche rund 40 Arten, die auf der „Roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten stehen und circa 40 Standartarten. Rundblättriges Hasenohr, Großer Frauenspiegel und Venuskamm sind Namen der meist einjährigen Pflanzen, die heute kaum noch jemand kennt.